Wert- und Schadstoffidentifikation

Der Bereich „Ressourcen & Recyclingtechnik“ betreibt seit über 27 Jahren praxisorientierte Forschung und Entwicklung für die Behandlung von heterogen zusammengesetzten Abfallströmen. Im Vordergrund der Aktivitäten stehen Elektronikschrott, Kühlgeräte, Altautoverwertung, Misch- und Sammelschrotte, technische Kunststoffe und ähnliche Materialgemische, deren Herkunft, Alter und Zusammensetzung stark variieren.

Grundlage für die FuE-Aktivitäten sind zum einen die ökologische und ökonomische Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen und Wertstoffe möglichst hochwertig zurückzugewinnen und zum anderen gesetzliche Vorgaben wie das das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG), das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) oder auch die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft).

In Reststoffströmen liegen in der Regel sowohl werthaltige, als auch öko- oder humantoxische Stoffe vor. Daher bildet die Identifizierung bzw. Differenzierung dieser Stoffe und deren Verbünde die Basis jeder weiteren Vorgehensweise bei der Entsorgung und Verwertung. Insbesondere für die Entwicklung neuer Aufbereitungsverfahren ist die Kenntnis über mögliche austretende Schad- und enthaltene Wertstoffe essentiell.

Auch die Qualität von bestehenden Entsorgungs- und Verwertungsverfahren wird in der Regel entweder anhand von Anreicherungserfolgen oder anhand von Abreicherungserfolgen beurteilt. In beiden Fällen gilt es, gezielt einzelne Stoffe oder Markersubstanzen zu identifizieren und zu quantifizieren.

Der Arbeitsbereich betreibt ein umfangreich und zielgerichtet ausgestattetes Technikum und Labore mit zahlreichen Möglichkeiten zur Bestimmung von Schad- und Wertstoffgehalten in festen, pastösen und flüssigen Materialien sowohl in hohen Konzentrationen z. B. für die Prüfung von Recyclingquoten oder für Analysen der Wertstoffrückgewinnungspotentiale als auch in niedrigen Konzentrationen z. B. für die Prüfung von Grenzwerteinhaltungen.

Zusätzlich werden spezielle Messsysteme zur Überprüfung der Schadgase R11, R12, Pentan oder Quecksilber in Prozessgasen und Umgebungsluft betrieben.

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Jochen Schiemann
j.schiemann@iuta.de
Tel. +49 20 65 / 418 – 259

Referenzprojekte:

UBA-Forschungsprojekt ISSN 0722-186X (Umweltbundesamt Berlin):
Untersuchung von Misch- und Sammelschrott auf PCB-Quellen und Entwicklung geeigneter Vorbehandlungen

Forschungsprojekt (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr):
Entwicklung einer transportablen Detektionsanlage zur Erkennung von Kunststoffen und deren Zuschlagstoffen

IGF-Forschungsprojekt 13869 N:
Untersuchung der Recyclingfähigkeit der verschiedenen Brennstoffzellen-Typen und deren Komponenten sowie Entwicklung geeigneter Verwertungsmethoden
Laufzeit: 01.06.2004 – 31.05.2006

IGF-Forschungsprojekt 16040 N:
Metallurgische Rückgewinnung von Indium, Gallium und Germanium aus Elektronikschrott und Entwicklung entsprechender Aufarbeitungsmethoden für die Verwertungsindustrie
Laufzeit: 01.04.2009 – 31.01.2011

DBU-Forschungsprojekt:
Gemeinsame Aufbereitung verschiedenartiger Photovoltaikmodule zur Wertstoffrückgewinnung