AiF-FV-Nummer 19402 N

Entwicklung von nachweisstarken Verfahren zur Bestimmung von Asbest in flächigen Baustoffen


Status & Laufzeit

Abgeschlossen: 01.03.2017 bis 31.12.2020

Forschungsstellen

  • Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V.
    Bliersheimer Str. 58 - 60, 47229 Duisburg
    http://www.iuta.de

Zusammenfassung

Nachdem für die klassischen Asbestprodukte in den vergangenen Jahrzehnten effektive Untersuchungs-, Sanierungs- und Entsorgungsverfahren entwickelt und die Mehrzahl der offensichtlich belasteten Gebäude bereits entsprechend saniert wurden, galt die Asbestproblematik als weitgehend gelöst. In den letzten Jahren gerät jedoch eine neue und besonders problematische Gruppe von asbesthaltigen Baustoffen in den Focus: die sogenannten flächigen Asbestanwendungen. Dabei handelt es sich um großflächig verarbeitete Putze, Anstriche, Fliesenkleber, Spachtelmassen etc., die nach Schätzungen in ca. 25% aller vor 1995 errichteten oder umgebauten Gebäude vorhanden sind. Obwohl die Asbestkonzentrationen in diesen Materialien deutlich niedriger sind (<5%) als bei den bekannten Asbestprodukten, werden bei der Entfernung der Schichten durch z. B. Abschleifen nach neuesten Untersuchungen sehr hohe Fasermengen freigesetzt. Dadurch entstehen erhebliche Gefahren für die exponierten Beschäftigten, die Gebäudenutzer und die Umwelt. Die Problematik wird dadurch verschärft, dass die Belastungen innerhalb eines Gebäudes sehr inhomogen verteilt sind und auch von Fachleuten in aller Regel nicht ohne analytische Untersuchungen identifiziert werden können. Die derzeit verwendeten Analysenmethoden sind zudem zum Nachweis derartig geringer Konzentrationen nicht ausreichend. Im Rahmen des Projektes sollen daher in enger Zusammenarbeit mit im Bereich der Asbestsanierung aktiven KMU neuartige Probennahme- und Probenaufbereitungsverfahren für die effektive Abtrennung und Anreicherung der Fasern und den zuverlässigen Nachweis von geringen Asbestmengen in verschiedenen flächigen Asbestprodukten entwickelt werden. Die Methodik soll in direkter Zusammenarbeit mit den betroffenen KMU, Industrieverbänden und Regelungsbehörden validiert und verbreitet werden, und insbe-sondere in die geplante neue VDI-Richtlinie zur Erkundung asbesthaltiger Putze, Spach-telmassen und Fliesenkleber in Gebäuden einfließen.

Förderhinweis

Das Forschungsvorhaben der Forschungsvereinigung Umwelttechnik wird / wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Dokumente