AiF-FV-Nummer 13147

Entwicklung eines Verfahrens zur oxidativen Behandlung von Krankenhausabwasser-Teilströmen insbesondere zur Beseitigung von Zytostatika aus dem Abwasser


Status & Laufzeit

Abgeschlossen: 01.04.2002 bis 31.03.2004

Forschungsstellen

  • Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V.
    Bliersheimer Str. 58 - 60, 47229 Duisburg
    http://www.iuta.de

  • Fraunhofer Institut Umwelt-, Sicherheits-, Energietechnik UMSICHT
    Osterfelder Str. 3, 46047 Oberhausen
    http://www.umsicht.fhg.de

Zusammenfassung

Das Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung eines oxidativen Behandlungsverfahrens zur Reduktion von hochwirksamen Arzneimitteln aus Krankenhausabwasser-Teilströmen. Zur Kontrolle der Wirksamkeit des Behandlungsverfahrens wurde eine substanzspezifische Analysenmethode für Pharmazeutika in Abwasser mittels LCMS/MS ohne zusätzliche Probenvorbereitung entwickelt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens konnte gezeigt werden, dass nach einer drei- bis vierstündiger Sedimentation des Toilettenabwassers eine direkte Behandlung des Überstandes möglich ist. In Laborexperimenten wurde für sieben Zytostatika und sechs Antibiotika die Effektivität des Abbaus mittels so genannter erweiterter Oxidationsverfahren (advanced oxidation processes - AOP) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Abbau (> 99%) sowie eine Reduktion der ökotoxikologischen Eigenschaften (> 95 %) mit verschiedenen Verfahren erreicht werden kann. Je nach Art des eingesetzten Oxidationsmittels (Ozon oder Wasserstoffperoxid) und der verwendeten UV-Strahlung (Quecksilber-Niederdruck- oder Hg-Mitteldruckstrahler) sind Behandlungszeiten zwischen 10 und 90 Minuten erforderlich. Bei einigen Verfahren zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Laborergebnissen und ersten Untersuchungen mit halbtechnischen Anlagen. Das im Labormaßstab effektivste AOP-Verfahren (Hg-Nd + H2O2) bildete die Grundlage für die im Anschluss durchgeführte Verfahrensmodellierung. Auf der Basis dieser Ergebnisse wird kleinen und mittleren Unternehmen des Anlagenbaus, aber auch den zuliefern-den Apparatebaufirmen und EMSR-Ausstattern eine neue Produktentwicklung ermöglicht. Eine unmittelbare Umsetzung sollen die in diesem Projekt gewonnene Erkenntnisse beim Bau und Probebetrieb einer entsprechenden Demonstrationsanlage finden. Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.

Förderhinweis

Das Forschungsvorhaben der Forschungsvereinigung Umwelttechnik wird / wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Dokumente