AiF-FV-Nummer 10219 N

Einfluss von verfahrens- und textilspezifischen Parametern auf die qualitative und quantitative Zusammensetzung der Emissionen von KWL-Reinigungsanlagen in Textilreinigungsbetrieben mit dem Ziel der Investitionsrisikoabschätzung und der Konzeption von Überwachungsmethoden


Status & Laufzeit

Abgeschlossen: 01.01.1995 bis 31.12.1996

Forschungsstellen

  • Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V.
    Bliersheimer Str. 58 - 60, 47229 Duisburg
    http://www.iuta.de

  • wfk - Cleaning Technology Institute e.V.
    Campus Fichtenhain 11, 47807 Krefeld
    http://www.wfk.de

Zusammenfassung

Der für die KWL-Reinigungstechnik bei Beginn des vorliegenden Forschungsprojektes vorliegende Kenntnisstand über Zusammenhänge zwischen KWL-Emissionen und verfahrens-, maschinen- und textilspezifischen Parametern war unzureichend. Dies führt zu wirtschaftlichen Nachteilen für Chemischreinigungsbetriebe, die sich für die KWL-Technik entscheiden wollten, da Investitionsentscheidungen erschwert wurden und Unwägbarkeiten in Form unnötiger und zum Teil kostenaufwendiger Auflagen bei Umwelt- und Arbeitsschutz sowie der Standortauswahl auftreten konnten. Ziel des Forschungsprojektes war die Beschreibung des Emissionsstatus der derzeitigen KWL-Technik in qualitativer und quantitativer Hinsicht abhängig von verfahrens-, maschinen- und textilspezifischen Parametern sowie eine Überprüfung der Aussa-gefähigkeit der einsetzbaren Messmethoden. Um Erkenntnisse über die Zusammensetzung der in der Chemischreinigung eingesetzten KWL zu erhalten, wurden verschiedene gaschromatografische Untersuchungen durchgeführt. Aufgrund der hohen Zahl chemisch sehr ähnlicher KWL-Einzelkomponenten gelangen die Auftrennung der Einzelkomponenten und deren Identifizierung jedoch nicht vollständig. Hinsichtlich der inzwischen hauptsächlich eingesetzten Isoparaffingemische liegen aber keine Hinweise auf negative Langzeitwirkungen einzelner Komponenten vor. Eine Off-Line-Methode zur Bestimmung von KWL-Konzentrationen in Luft (Beprobung von Aktivkohleröhrchen, gaschromatografische Auswertung) wurde mit einer On-Line-Methode (transportabler Flammenionisationsdetektor) verglichen. Die mit On-Line- und Off-Line-Methode erhaltenen Messwerte stimmten weitgehend überein. Für die Überwachung der KWL-Emissionen von Chemischreinigungsanlagen ist ein transportabler Flammenionisationsdetektor somit gut geeignet. Die Grundlastmessungen ergaben, dass Kohlenwasserstoffe aus anderen Her-kunftsbereichen keine Rolle spielten und somit nicht zu analytischen Problemen durch zu hohe Blindwerte o. ä. führten. Aufgrund des sehr niedrigen Dampfdrucks der KWL und der sehr geringen Verdunstung resultieren sehr geringe Emissionen: Alle im Betriebsraum gemessenen verfahrens-, maschinen- und textilbedingten KWL-Konzentrationen sowie die Expositionswerte (Schichtmittelwerte) für in Textilreinigungen beschäftigte Personen lagen weit unterhalb des Grenzwertes der TRGS 404 von 350 ml/m³. Vor dem Hintergrund der geringen Emissionen sowie aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften der KWL (sehr niedrige Dampfdrücke und Diffusionskoeffizienten) ist davon auszugehen, dass zur Verhinderung des Übertritts von KWL-Dämpfen in benachbarte Räume im Regelfall keine speziellen diffusionshemmenden Maßnahmen erforderlich sind. Alle Werte für den KWL-Gehalt im Reinigungsgut (Retention) nach Reinigung und Trocknung lagen weit unter 0,1 %. Dieser Wert erscheint vor dem Hintergrund ande-rer derzeit für Textilien vorgeschriebener Grenzwerte, z. B. für krebserzeugende Arylamine aus bestimmten Azofarbstoffen, unkritisch. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse ist trotz der noch fehlenden Untersuchungen zur Langzeitwirkung der KWL davon auszugehen, dass die KWL-Reinigungstechnik gegenüber der PER-Reinigungstechnik hinsichtlich ökologischer und toxikologischer Aspekte keinerlei Nachteile ausweist. Das Ziel des Forschungsvorhabens wurde erreicht.

Förderhinweis

Das Forschungsvorhaben der Forschungsvereinigung Umwelttechnik wird / wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

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