AiF-FV-Nummer 11817

Aufbau eines Informationssystems zur optimierten Technikauswahl für die Geruchsemissionsminderung


Status & Laufzeit

Abgeschlossen: 01.11.1998 bis 30.04.2000

Forschungsstellen

  • Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V.
    Bliersheimer Str. 58 - 60, 47229 Duisburg
    http://www.iuta.de

Zusammenfassung

Das Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) hat ein Informationssystem er-stellt, das den gegenwärtigen Stand der Technik im Bereich der Geruchsminderung beschreibt. Für die Minderung von Gerüchen werden häufig klassische Verfahren der Luftreinhaltung wie die Absorption, die Adsorption, die thermische, regenerative und katalytische Nachverbrennung sowie Biobeete (Biofilter) eingesetzt. Verfahrensneuentwicklungen betreffen beispielsweise das nichtthermische Plasmaverfahren, die enzymatische Katalyse nach Abscheidung in einem Nebel, das Biotrickling sowie Weiterentwicklungen von Biobeeten. Die Minderung von Gerüchen stellt eine besondere Herausforderung dar. Einerseits tragen i. d. R. eine Vielzahl von Geruchsstoffen zu einer Geruchsbelästigung bei, andererseits sind die Konzentrationen der abzuscheidenden Geruchsstoffe äußerst gering. Das Informationssystem stellt verfahrenstechnische Grundlagen dar, nennt Anbieter von Systemen und Komponenten, gibt Beispiele für branchentypische Geruchsstoffe, macht auf neue Entwicklungen und Verfahren aufmerksam und legt Erfahrungen über realisierte Anlagen dar. Ergänzend ist eine umfangreiche Literatur- und Patentdatenbank sowie eine Datenbank über Geruchsstoffe, ihre Herkunft und Abscheidemöglichkeiten erstellt worden. Das Informationssystem ist daher sowohl als Planungsinstrument für die Projektierung einer Geruchsminderungsanlage als auch als Nachschlagewerk für Anlagenbauer und Genehmigungsbehörden geeignet. Mit der Darstellung von Geruchsminderungsmaßnahmen nach dem Stand der Technik und neuen Verfahrensentwicklungen befasste sich eine IUTA-Veranstaltung am 14. und 15. Juni 2000 in Duisburg. Referenten aus Industrie und Forschung stellten geeignete Verfahren zur Geruchsemissionsminderung und ihren Einsatz in der Praxis vor. Anlässlich dieser Veranstaltung wurde das Informationssystem zur optimierten Technikauswahl für die Geruchsemissionsminderung erstmals der Fachöffentlichkeit präsentiert. Da der Bereich der Geruchsemissionsminderung ein vergleichsweise junges Aufgabengebiet der Luftreinhaltung ist, sehen wir in den kommenden Jahren Bedarf an der Weiterführung und Aktualisierung des Informationssystems. Einige interessante Technologien befinden sich zur Zeit noch in der Entwicklung (Mischnebelabsorption mit enzymatischer Katalyse, Nicht-Thermisches-Plasmaverfahren), andere Verfahren werden jetzt seit maximal einem Jahrzehnt zur Geruchsminderung eingesetzt und können daher erst heute oder in naher Zukunft hinsichtlich ihres optimalen Einsatzes beurteilt werden. Die Verbreitung des Informationssystems wird in Form einer CD-ROM erfolgen, die ab dem Winter 2000/2001 über das Institut für Energie- und Umwelttechnik zu beziehen sein wird. Bei entsprechender Nachfrage wird das Informationssystem fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Das Ziel des Vorhabens wurde erreicht.

Förderhinweis

Das Forschungsvorhaben der Forschungsvereinigung Umwelttechnik wird / wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Dokumente